Mitarbeiterbindung

December 4, 2023

Mitarbeiterbindung: Ursachen und Auswirkungen der Mitarbeiterfluktuation

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In letzter Zeit wurden viele erstklassige Fachkräfte von Unternehmen abgeworben - ein Trend, der sich als weit verbreitet zeigt.

Angesichts des expandierenden Arbeitsmarkts für Fach- und Führungskräfte suchen Unternehmen verstärkt nach den führenden Experten ihrer Branche. Aufgrund der zahlreichen verfügbaren Stellenangebote sind Arbeitssuchende heute mehr denn je bereit, den Sprung zu wagen.

Gemäß einer in der Personalberatung Michael Page durchgeführten Studie, Career Insights, erwägen 69% der Angestellten bald eine neue berufliche Richtung einzuschlagen.

Aber was lässt Mitarbeiter wirklich über einen Wechsel nachdenken? Und wie können sie im Unternehmen gehalten werden? Die Bindung der Belegschaft wird immer wichtiger und rückt verstärkt in den Vordergrund.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über
  1. Mitarbeiterfluktuation: Was steckt dahinter?
  2. Auswirkungen der Mitarbeiterfluktuation auf Ihr Unternehmen
  3. Warum wechseln Mitarbeiter so häufig? Welche Gründe sind dafür ausschlaggebend?
  4. So halten Sie Ihr Team!
  5. Mitarbeiterbindung im Fokus

Mitarbeiterfluktuation – Was steckt dahinter?

Fluktuation, aus dem Lateinischen "fluctuare" für "hin und her bewegen", bezeichnet in Unternehmen den Personalwechsel über einen bestimmten Zeitraum. Es zeigt, wie häufig Mitarbeiter den Betrieb verlassen oder eintreten, ein üblicher Vorgang in stabilen Unternehmen.²

Es werden drei Arten der Fluktuation unterschieden

  1. Natürliche FluktuationAufgrund von Todesfällen, Renteneintritt oder Berufsunfähigkeit.
  2. Interne FluktuationDurch interne Versetzungen, Beförderungen oder Umstrukturierungen.
  3. Externe FluktuationWenn Mitarbeiter das Unternehmen durch Kündigung verlassen.³

Auswirkungen der Mitarbeiterfluktuation auf Ihr Unternehmen

Die Personalfluktuation wird in der Geschäftswelt oft ambivalent betrachtet. Ein Wechsel der Arbeitskräfte kann frischen Wind in ein Unternehmen bringen, jedoch gehen damit auch Risiken einher, die berücksichtigt werden sollten.Zunächst jedoch die positiven Aspekte der Fluktuation:

Neue Teammitglieder bringen oft frische Impulse

Durch die einzigartigen Perspektiven und Ansätze neuer Mitarbeiter können interne Schwachstellen identifiziert und gezielte, kontinuierliche Verbesserungen angestoßen werden.

Das Onboarding ist entscheidend

Ein erfolgreiches Onboarding verringert die Frühfluktuation, welche Aufschluss darüber gibt, wie viele Angestellte vor Abschluss der Probezeit ausscheiden und wie effektiv die Integration verläuft.

Nicht alle Trennungen sind negativ

Das Ausscheiden eines Mitarbeiters, der innerlich bereits gekündigt hat, kann die Arbeitsatmosphäre entlasten und dem Gesamtwohl des Teams zugutekommen.

Dennoch sollten die negativen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. Nachfolgend die Nachteile einer hohen Mitarbeiterfluktuation:

Verlust von Know-how

Das Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter führt zu einem Verlust von spezialisiertem Wissen, dessen Ersatz sowohl zeit- als auch kostenintensiv ist.

Beeinträchtigung der Produktivität

Ein ständiger Teamwechsel kann die Effizienz erheblich mindern und häufig zu Projektverzögerungen führen.

Schlechter Einfluss auf die Moral

Das häufige Ausscheiden von Kollegen kann die Motivation und das Engagement des verbliebenen Teams beeinflussen.

Verlust von Wachstumschancen

Durch den ständigen Wechsel können wichtige Marktchancen verloren gehen, was zu sinkenden Dienstleistungsstandards, verlorenen Marktanteilen und einer Abwanderung unzufriedener Kunden zur Konkurrenz führen kann.

Es gilt daher, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken.

Warum wechseln Mitarbeiter so häufig? Welche Gründe sind dafür ausschlaggebend?

Die Mitarbeiterbindung an Unternehmen hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Eine Studie von EY aus dem Jahr 2023 zeigt, dass nur noch 13% der Angestellten eine starke Verbindung zu ihrem Arbeitgeber empfinden, verglichen mit 25% in der Vergangenheit. Die Unternehmenskultur hat interessanterweise einen großen Einfluss auf diese Zugehörigkeitsgefühle, der weit über Geschlecht oder Alter hinausgeht. Mangelhafte Vergütung, unprofessionelles Verhalten seitens der Vorgesetzten und fehlende Unternehmenskultur rücken in den Fokus, wenn es um die Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel geht.⁴

Doch was bewegt Mitarbeiter wirklich dazu, den Schritt zu wagen und das Unternehmen zu verlassen?

Es sind nicht nur externe Faktoren wie Gehalt oder Position, die diese Entscheidungen beeinflussen. Die Art und Weise, wie Mitarbeiter in einem Unternehmen behandelt werden, die Unternehmenskultur und die Beziehungen zu Kollegen sind ebenso maßgeblich. Manche Mitarbeiter neigen aufgrund attraktiverer Angebote oder persönlicher Veränderungen dazu, den Arbeitsplatz zu wechseln. Andererseits können alltäglicher Arbeitsstress oder fehlende Karrieremöglichkeiten zu Enttäuschungen führen. Es ist von enormer Bedeutung, dass Unternehmen diese Aspekte erkennen und proaktiv handeln, um ein inspirierendes Arbeitsumfeld zu schaffen und ihre wertvollen Mitarbeiter zu binden.

So halten Sie Ihr Team!

Talentierte Mitarbeiter sind das Rückgrat eines jeden Unternehmens. Die Fähigkeit, diese Talente langfristig im Unternehmen zu halten, kann den Unterschied zwischen nachhaltigem Wachstum und ständiger Rekrutierung neuer Kräfte bedeuten. Wie können Unternehmen also gewährleisten, dass ihr Team engagiert bleibt und nicht mit dem Gedanken spielt, das Unternehmen zu verlassen?

Wertschätzung und Anerkennung

Wenn Mitarbeiter spüren, dass ihre Arbeit geschätzt wird, dass man auf ihre Meinungen hört und sie entsprechend ihrer Fähigkeiten fördert, schaffen sie eine solide Bindung zum Unternehmen. Ein Wechsel wird für viele erst dann attraktiv, wenn sie der Überzeugung sind, dass sie woanders bessere Bedingungen vorfinden. Eine Atmosphäre der Anerkennung und des Respekts reduziert deutlich die Wahrscheinlichkeit einer Kündigung.

Agile Führungsansätze

Dennoch reicht Anerkennung allein nicht aus. Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Wandel, wie eine aktuelle INQA-Studie zeigt. Im Zuge dessen priorisieren Unternehmen agile Führungsmethoden, wobei der "Coaching kooperativer Teamarbeit"-Ansatz heraussticht und viele Betriebe ihren Fokus auf einen kollegialen und hierarchieübergreifenden Umgang legen.⁵

Transparente Kommunikation

In der heutigen Arbeitslandschaft sind Mitarbeiter nicht nur zur Aufgabenerfüllung da, sondern sollen auch Entscheidungen mitgestalten und kreativen Freiraum nutzen. Transparente Kommunikation ist dabei essentiell. Doch viele sehen in ihren Firmen hier noch Optimierungsbedarf. Die Bedeutung der Kommunikation sollte nicht unterschätzt werden. Sie dient nicht nur der Übermittlung von Informationen, sondern auch dem Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter. Ob es sich um das Bedürfnis nach flexibleren Arbeitsmodellen oder klaren Karrierepfaden handelt – durch Gespräche können diese Anforderungen identifiziert und angegangen werden.

Mitarbeiterbindung im Fokus

In der heutigen Arbeitswelt ist die Bindung von Mitarbeitern für Unternehmen essenziell. Angesichts der hohen Kosten und des Aufwands für die Rekrutierung neuer Talente gewinnt die Employee Experience durch innovative Ansätze immer mehr an Bedeutung. Die heutige dynamische Arbeitsumgebung birgt Herausforderungen, bei denen Unternehmen das Know-how und die Moral ihrer Teams bewahren müssen, trotz potenzieller Personalfluktuationen. Dabei sind Anerkennung, offene Kommunikation und gezielte Förderung zentral.

*Employee Experience Plattformen wie Teamryse bieten durch Features wie Challenges, Habit Tracking, Corporate Healthy Benefits und E-Learning-Kursen die Möglichkeit, das Mitarbeiterengagement zu steigen, den Teamzusammenhalt zu stärken und eine langfristige Mitarbeiterbindung zu gewährleisten. Gleichzeitig steigern sie die Attraktivität des Unternehmens für das bestehende Personal und potenzielle Talente.*⁶

Unternehmen, die diese Chancen vernachlässigen, stehen schnell vor spürbaren Konsequenzen.